Elastographie (FibroScan®)

Leberdiagnostik – unblutig und schmerzfrei – Die Elastographie der Leber (FibroScan®)

Untersuchung der Leber mit FibroScan.

Schonend und schmerzfrei: Die Untersuchung der Leber mit FibroScan.

Bisher war es notwendig, eine Leberbiopsie vorzunehmen, um den Bindegewebsumbau der Leber (Grad der Fibrose / Zirrhose) durch eine chronische Lebererkrankung zu bestimmen. Die Leberbiopsie ist ein invasives (in den Körper eindringendes) Verfahren, nicht immer schmerzfrei und komplikationslos. Seit 2005 gibt es eine Alternative: die schmerzlose Elastographie (FibroScan®). Sie wird eingesetzt, um den Bindegewebsumbau der Leber (Fibrose- und Zirrhoseentwicklung) zu ermitteln. Dieses Verfahren hat sich etabliert. Viele Leberspezialisten in Praxis und Klinik bieten ihren Patienten dieses Verfahren neuerdings an. In den letzten Jahren haben viele Studien den Nutzen und die gute Anwendbarkeit dieses FibroScan® für alle Erkrankungen der Leber belegt.

Die Elastographie kann in hoher Übereinstimmung mit der ansonsten invasiv durchzuführenden Leberbiopsie den Bindegewebsumbau der Leber erkennen. Gleichzeit kann mit diesem Verfahren der Erfolg einer medikamentösen Therapie im Verlauf geprüft werden (Rückbildung der Fibrose). Seit Mitte November 2006 setzen auch wir diese Technik zur Fibrosemessung der Leber ein. Damit waren wir eines der ersten Zentren in Deutschland, die dieses Verfahren einsetzte. Wir verfügen deshalb über ein hohes Maß der Erfahrung in der Durchführung und Interpretation der Befunde.

Wie funktioniert die Untersuchung?

Das Gerät der Firma Echosens (Paris) hat einen speziellen Schallkopf, der in Leberhöhe in einem Zwischenrippenraum aufgesetzt wird. Der Kopf enthält einen 50 Hertz-Vibrator, der eine niederfrequente Welle mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 1m/s aussendet. Außerdem ist eine 5-MHz-Ultraschallsonde integriert. Je fester und unelastischer die Leber ist (Fibrose), desto schneller laufen die Wellen durch die Leber durch und verformen das Gewebe. Dieses wird gleichzeitig mit der Ultraschallsonde beobachtet und gemessen. Die Verformung wird als zahlenmäßiger Wert in Kilo-Pascal (kPa) angegeben. Je stärker die Leber durch Bindegewebe umgebaut ist, desto geringer ist die Verformung und desto höher sind die gemessenen Werte. Eine gesunde Leber misst 3-4 kPa, eine Leberzirrhose ist bei > 12 kPa zu vermuten.  Fortgeschrittene Leberzirrhosen messen 20-70 kPa.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen! Das Aussenden der Schallwelle entspricht einem leichten Klopfen an der Bauchdecke. Die Untersuchung kann jederzeit wiederholt werden.

Ein weiterer Vorteil der Untersuchung: Sie ist unabhängig vom Untersucher. Dieser benötigt jedoch Erfahrung beim Auffinden des optimalen Untersuchungspunktes. Hierbei kann der klassische Ultraschall helfen! Pro Untersuchung werden mindestens 10 Ultraschallwellen ausgesandt und bewertet. Nur wenn die Übereinstimmung der Messwerte hoch ist, ist der Befund aussagekräftig! Die Untersuchung dauert 5-15 Minuten.
Die Untersuchung sollte nach einer Nahrungskarenz von 2-4 Stunden durchgeführt werden.

Gibt es Grenzen der Untersuchung?

Ja, bei starkem Übergewicht, Lungentiefstand und Bauchwassersucht (Aszites) kann die Technik versagen.

Vorteil des „nicht-invasiven“ FibroScans®?

Bei der Leberpunktion wird nur ein 50.000tel des Lebergewebes untersucht, die Elastographie kann die 100-fache Menge erfassen.

Ist die Leberbiopsie in Zukunft überflüssig?

Nein. FibroScan® erfasst das Ausmaß des Bindegewebsumbaus der Leber und die  Dynamik im chronischen Krankheitsverlauf. Dies ist der wichtigste prognostische Faktor! FibroScan® erfasst aber nicht das Ausmaß der aktuellen Entzündung und trägt nicht zum Erkennen der Ursache der Lebererkrankung bei.

Wer sollte eine FibroScan® – Untersuchung durchführen lassen?

Es geht um die Verlaufskontrolle chronischer Lebererkrankungen. Hier empfehlen wir eine jährliche Untersuchung, um den Verlauf der Narbenbildung in der Leber (Fibrose) oder ihren Rückbau nach oder unter erfolgreicher Behandlung zu verfolgen. Die Ergebnisse haben eine hohe prognostische Bedeutung.

Bezahlen Krankenkassen die Untersuchung?

Das Untersuchungsverfahren ist neu. Bisher gibt es noch keine Gebührenziffern bei der gesetzlichen Krankenkasse für die Untersuchungstechnik. Die meisten privaten Krankenkassen erstatten die Leistung. In unserer Praxis kostet die Untersuchung 60 €. Dies schließt eine ausführliche Besprechung des Befundes ein. Zusätzlich ist ein „klassischer“ Ultraschall nötig, der von den Krankenkassen erstattet wird.  Deshalb werden Patienten der gesetzlichen Krankenkasse gebeten, einen Überweisungsschein mitzubringen, um die „Praxisgebühr“ zu sparen!