Fakten-Check : Pandemie-bedingte Magen-Darm-Erkrankungen

„Zurzeit kursieren abstruse Fake-News über angebliche Zusammenhänge zwischen Corona-Impfungen und seltenen Magen-Darm-Erkrankungen“, berichtet die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Priv.-Doz. Dr. Katja Klugewitz. „An diesen Gerüchten ist nichts dran. Im Gegenteil: Die Infektion mit Corona-Viren kann Magen und Darm schädigen. Das ist ein Grund mehr, sich impfen zu lassen!“Logo Magen-Darm-Ärzte

So behauptet beispielsweise ein selbsternannter Experte im Internet, Corona-Impfungen stünden im Zusammenhang mit Mesenterialvenenthrombosen, also Verschlüssen in den Blutgefäßen, die die inneren Organe im Bauchraum versorgen. Durch eine beschädigte Darmwand würden dann Kolibakterien in die Blutbahn und an Implantate oder Schrittmacher im Körper gelangen, wo sie schwere Entzündungen verursachen sollen.

„Hier werden zwei Sachverhalte in einen Zusammenhang gestellt, der nicht besteht“, betont Dr. Klugewitz. „Bei schweren Entzündungen im Darm kann es zwar zu einem Durchtritt von Darmbakterien durch die Darmwand kommen. Als gravierende Komplikation einer solchen sogenannten bakteriellen Translokation können Darmbakterien auch Fremdmaterial im Körper besiedeln. Mit einer Corona-Impfung hat dies aber nicht das Geringste zu tun!“

Im Gegenteil: Corona-Infektionen gehen in bis zu 20 % der Fälle auch mit Magen-Darm-Symptomen wie z. B. Durchfällen, Übelkeit, Erbrechen und einem Anstieg von Leberwerten einher. Auch Verschlüsse von Gefäßen im Bauchraum wurden bei Corona-Infektionen beschrieben. „Das Ziel solcher Falschinformationen ist es, diffuse Ängste gegen Corona-Impfungen zu schüren“, so die Sprecherin der Magen-Darm-Ärzte. „Vor dem Hintergrund der sich aufbauenden Welle mit der Delta-Variante und ungeimpfter Personengruppen stellen wir dieser gefährlichen Panikmache energisch entgegen.“
„Unterm Strich“, resümiert Dr. Klugewitz: „Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen müssen insbesondere unter Pandemie-Bedingungen gut eingestellt werden. Auch wir Magen-Darm-Ärzte impfen unsere Patientinnen und Patienten. Wir müssen dem Virus immer eine Nasenlänge voraus sein.“

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